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Aktuelles

FuB-Übung im Bezirk Voitsberg

Erstellt von Ferlitsch Hans Jürgen & Maier Andreas am 09.05.2009

Am 09.05.2009 wurde eine großangelegte Übung des Katastrophenhilfsdienstes der Feuerwehren des Bezirkes Deutschlandsberg im Bezirk Voitsberg abgehalten. Im Vorjahr waren bereits Einheiten aus dem Bezirk Voitsberg im Bezirk Deutschlandsberg im Übungseinsatz, am 09.05.2009 wurde der umgekehrte Fall beübt.

 

Bereits am 08.05.2009 erfolgte die Alarmierung, um 7.30 Uhr am darauffolgenden Tag  traf sich dann der Einsatzführungsstab mit 19 Mann im Feuerwehreinsatzzentrum zum Abmarsch nach Voitsberg. Vor Ort erfolgte im Rüsthaus Mosskirchen, in welchem sich der Einsatzführungsstab des Bezirkes Voitsberg einquartiert hatte, die Lageeinweisung.

 

Der Kommandozug des KHD Deutschlandsberg in Söding

 

Die Lageeinweisung erfolgte im Rüsthaus Mosskirchen

 

In der Nacht von Donnerstag auf Freitag waren schwere Unwetter über den Bezirken Voitsberg, Knittelfeld und Judenburg niedergegangen, so die Übungsannahme. Da bereits alle Feuerwehren des Bezirkes im Einsatz stehen, wurde über das Landesfeuerwehrkommando eine FuB-Bereitschaft angefordert, in weiterer Folge wurde der Bezirk Deutschlandsberg mit dem Einsatz betraut.

Die FuB-Bereitschaft Deutschlandsberg wird mit Einsätzen im Unterland im Bereich Söding/Mosskirchen beschäftigt sein, laut Übungsannahme befinden sich die eigenen Kräfte des Bezirkes im Oberland im Einsatz.

Konkret gibt es für die Einheiten der FuB 44 zwei Schadenslagen, einmal im Bereich der Kläranlage des Abwasserverbandes „Mittleres Kainachtal“ und einmal entlang der Bäche Söding und Kainach, mit Überflutungen und Verklausungen.

 

Zwei konkrete Schadenslagen werden die Kräfte des Bezirkes Deutschlandsberg beschäftigen

 

Nach der Lageeinweisung verlegte der Stab Deutschlandsberg, welcher wieder von den Amateurfunkern unterstützt Live-Bilder von den Einsätzen geliefert bekam, ins Rüsthaus Söding. Gleichzeitig fand die Lageerkundung vor Ort durch FuB-Kommandant ABI Ing. Gerhard Stiegler statt, die technischen Züge aus den Abschnitten 2 und 7 befanden sich zu diesem Zeitpunkt im Anmarsch und wurden bis ca. 13.00 Uhr vor Ort erwartet.

 

Der Stab der FuB Deutschlandsberg und die Amateurfunker quartierten sich im Rüsthaus Söding ein

Die beiden technischen Züge trafen beim Rüsthaus Söding um 12:30 Uhr ein. Sofort wurden die Zugskommandanten in die Lagen eingeführt.


Eintreffen der beiden Züge



Lageeinführung der beiden Zugskommandanten ABI Stephan Oswald und ABI Valentin Fraß


Kläranlage

Lage 1a / Bergung von Fässern aus dem Keller der Kammerfilterpresse

Der überflutete Keller wurde bereits von der örtlichen Feuerwehr leer gepumpt. Aufgrund der eingedrungenen Wassermassen sind im Kellerraum 2 Fässer mit je 120 Liter Hydrauliköl bzw. Altöl aufgeschwommen und leck geschlagen. Die Fässer können nur mit Atemschutz geborgen werden.

Lage 1b / Abrollcontainer bergen und Rohr abdichten

Ein mit Wasser vollgelaufener Container versperrt den Zugang zum „Schlammstapel“, dieser muss abgepumpt und entfernt werden. Weiters muss ein Leck in der Rohrleitung im Pumpenkeller abgedichtet werden.

 

Lage 1c / Pölz- und Sicherungsarbeiten bei einer Halle

 

Das Fundament zweier Stützen einer Komposthalle wurde durch die Wassermassen unterspült, laut Baustatiker droht die Halle einzustürzen. Um den Halleneinsturz zu verhindern sollte eine Abstützung errichtet werden.

 


Lage Kläranlage: Eine Halle droht einzustürzen


Söding und Kainach

Lage 2a / Ölsperre Södingbach

 

Am Södingbach ist eine Ölsperre zu errichten um eine weitere Ausbreitung der Umweltgefahr zu verhindern, da ausgelaufene Betriebsmittel einen Ölfilm verursachen.

 

Lage 2b / Absicherung des Fußgängersteigs und einer Druckrohrleitung

 

Auch hier wurden durch die Wassermassen das Fundament eines Fußgängersteiges und einer Rohrbrücke beeinträchtigt. Die beiden Bauten sind gegen ein Abtreiben zu sichern.


Lage Fußgängersteig und Rohrbrücke: Instabiles Fundament  


Lage 2c / Verklausung

 

Bei einem Steg ist eine Verklausung aufgetreten. Diese Gefahr ist zu beseitigen.



Lage Södingbach und Kainach : Verklausungen und Ölfilm


Eingesetzt waren:

Abschnitt 7:


Zugskommandant: ABI Stephan Oswald

Anzahl / Feuerwehr / Fahrzeugtyp

5 Mann, FF Ettendorf, MTF-A

5 Mann, FF St. Stefan/Stainz, LFB-A

3 Mann, FF Stainz, LKW-A Kran

3 Mann, FF Stallhof, MTF-A

3 Mann, FF Pirkhof, MTF-A

5 Mann, FF Rossegg, RLF-A

5 Mann, FF Gundersdorf, LFB-A

5 Mann, FF Wettmannstätten, TLF-A und STROMA

 

Stärke der Mannschaft: 34 Mann

 

Abschnitt 2:

 

Zugskommandant: ABI Valentin Fraß

 

2 Mann, FF Pölfing Brunn, MTF

5 Mann, FF Hörmsdorf, KLF-A

4 Mann, FF Lateindorf, KLF-A

6 Mann, FF Pölfing Brunn, RLF

6 Mann, LZ Wiel, TLF 500

5 Mann, FF Wies, RLF-A

2 Mann, FF Eibiswald, SRF

 

Stärke der Mannschaft: 30 Mann

Zunächst wurde durch das FuB Kommando eine Priorisierung der Einsätze vorgenommen, in weiterer Folge die einzelnen Schadenslagen auf die Züge aufgeteilt. Im Laufe des Nachmittages wurden diese dann nach und nach abgearbeitet.

Zuerst wurden durch den technischen Zug des Abschnittes 7 eine Ölsperre im Södingbach errichtet und durch zwei Atemschutztrupps der Feuerwehren Gundersdorf und St. Stefan Ölfässer bei der Kläranlage geborgen. Die Feuerwehr St. Stefan hatte weiters gemeinsam mit der Feuerwehr Ettendorf einen Container auszupumpen, welcher einen Zugang versperrte. In weiterer Folge galt es einen Boiler abzudichten.

Eine Halle am Kläranlagengelände, die einzustürzen drohte und gepölzt werden musste beschäftigte den Zug in weiterer Folge. Parallel dazu kam die Meldung über eine abgestürzte und verletzte Person welche unter schwerem Atemschutz aus einem Schacht zu retten war.

 

Die Stützen einer Halle werden mittels Holz gepölzt um einen Einsturz zu verhindern

 

Rettung einer abgestürzten Person aus einem Schacht

 

Aufgrund der vorhandenen Atemgifte musste die Rettung unter schwerem Atemschutz durchgeführt werden

 

Der Zug des Abschnittes 2 hatte parallel dazu eine Fußgängerbrücke und eine Rohrbrücke zu sichern und Treibholz zu entfernen, da für beide massive Einsturzgefahr bestand. Mit jeweils zwei Greifzügen wurde diese Aufgabe erledigt.

 

Mittels Greifzügen wurden die beiden Brücken gesichert...

 

...und anschließend gesichert das Treibholz entfernt

 

Der Zug 7 musste in weiterer Folge zum Kindergarten Mooskirchen zur Evakuierung abrücken, da für diesen ebenfalls Einsturzgefahr bestand. Die Meldung eines weiteren dringlichen Einsatzes, eine Person war in die Kainach gestürzt, forderte den Stab. Von beiden Zügen wurden jeweils fünf Mann der Feuerwehren Pirkhof, Gundersdorf, Hörmsdorf und Lateindorf zur Suchaktion abberufen.

 

Um 16.00 Uhr wurde die Übung beendet und die Teilnehmer sammelten sich zur Schlusskundgebung vor dem Rüsthaus Söding zur Übungsnachbesprechung.



Fotodokumentation und Bericht: OBI Hans Jürgen Ferlitsch und OLM d.V. Andreas Maier