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Abschnittsübung in Steyeregg

Erstellt von Ferlitsch Hans Jürgen am 13.04.2008

Ein interessantes Übungsobjekt hatten sich die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Steyeregg für die Abschnittsübung des Teilabschnittes Sulmtal des Abschnittes Eibiswald ausgesucht.

Übungsannahme war ein Brand in einem Wohngebäude mitten in der Kolonie von Steyeregg, was aufgrund der dort vorhandenen engen Zufahrten und der Bauweise, die Häuser sind direkt aneinandergebaut, bauliche Brandschutzmaßnahmen wie Brandwände gibt es nicht, naturgemäß mit einigen Schwierigkeiten verbunden war.

Um 15.00 Uhr erfolgte zunächst die Alarmierung der FF Steyeregg zur Übung. Nach eintreffen am Übungsort, Erkundung der Lage und setzen der ersten Einsatzmaßnahmen ließen die beiden Übungsleiter, Ortsfeuerwehrkommandant HBI August Nußmüller und sein Stellvertreter OBI Reinhold Korp, die Feuerwehren Wies, Pölfing-Brunn, St. Ulrich i.G., Vordersdorf, Wernersdorf und Wielfresen mit dem Löschzug Wiel, nachalarmieren.

 

Wichtig war bei dieser Übung vor allem die Koordinierung der zahlreichen Einsatzkräfte. Diese wurden bereits beim Rüsthaus in Steyeregg zu ihren jeweiligen Einsatzstellen eingewiesen um ein Verkehrschaos am eigentlichen Einsatzort zu vermeiden. Aus diesem Grund wurden auch nur drei Tanklöschfahrzeuge direkt beim Übungsobjekt eingesetzt.

 

Da es in der Wohnung einen Verletzten gab mussten die Feuerwehrmänner mit schwerem Atemschutz vorgehen um diesen aus dem verrauchten Gebäude zu retten. Weitere zwei Atemschutztrupps wurden auf dem Dach des Gebäudes eingesetzt um einen Brandübergriff zu verhindern.

 

Der erste Atemschutztrupp beim Vorgehen in das Brandobjekt

 

Rettung der Verletzten Person durch einen Atemschutztrupp aus dem verrauchten Gebäude

 

Auch auf dem Dach musste mit schwerem Atemschutz gearbeitet werden, um eine Brandausbreitung zu verhindern

 

Ein weiteres Problem galt es bei dieser Übung in Steyeregg allerdings noch zu lösen. Es ist zwar ein dichtes Hydrantennetz vorhanden, dieses bringt jedoch für die Zwecke der Feuerwehr eine unzureichende Leistung und könnte im Einsatzfall die Wasserversorgung nur kurzfristig sicherstellen.

Daher wurden von insgesamt vier Wasserbezugsstellen, darunter ein Bach der aufgestaut werden musste und ein Löschteich, rund 1000 m Zubringleitungen direkt zum Einsatzort gelegt um die dortigen Einsatzkräfte mit Löschwasser zu versorgen und einen umfassenden Löschangriff zu starten.

 

Rund 1000 m Zubringleitung von vier Wasserbezugsstellen wurden zum Brandobjekt gelegt

 

Parallel zu den genannten Einsatzmaßnahmen wurden, aufgrund der dichten Bebauung und der Gefahr eines Brandübergriffes aufgrund der nicht vorhandenen baulichen Brandschutzmaßnahmen, insgesamt 22 Bewohner aus den angrenzenden Häusern von den Feuerwehrleuten evakuiert.

 

Bei der Evakuierung durfte auch die Feuerwehrjugend mithelfen

 

Insgesamt waren bei der Übung 108 Einsatzkräfte der Feuerwehr mit 13 Fahrzeugen, sowie zwei Sanitäter des Roten Kreuzes mit einem Fahrzeug eingesetzt.

 

Abschnittsfeuerwehrkommandant ABI Valentin Fraß und Bezirksfeuerwehrkommandantstellvetreter BR Fritz Reinprecht sprachen bei der anschließenden Übungsbesprechung ein Lob für die gute Koordination der Übung aus, wiesen aber auch auf die gute Arbeit der einzelnen eingesetzten Gruppen hin.

 

108 Feuerwehrleute und zwei Sanitäter des Roten Kreuzes nahmen an der Übung teil

 

Der Bürgermeister der Gemeinde Limberg, Mag. Franz Krieger, wies auf die Wichtigkeit solcher Übungen hin, nicht nur damit die eingesetzten Einsatzkräfte im Ernstfall, der in der Steyeregger Kolonie vor einigen Jahren bereits einmal eingetreten ist, wissen wie zu handeln ist, sondern auch um in der Bevölkerung des „brandschutztechnischen Alptraums“ Kolonie etwas Bewusstseinsbildung zu betreiben, damit sich diese im Ernstfall richtig verhalten.

 

Bericht & Bilder: OBI Hans Jürgen Ferlitsch, BFV Deutschlandsberg