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Aktuelles

Neuer LKW mit Kran für die Freiwillige Feuerwehr Stainz

Erstellt von Ferlitsch Hans Jürgen am 27.12.2007

Der Kranwagen der Marke REO M62 USA, Baujahr 1952, der Freiwilligen Feuerwehr Stainz stand 35 Jahren im Dienste der Allgemeinheit.
Mit diesem Spezialfahrzeug wurden unzählige Einsätze innerhalb und außerhalb des Löschbereichs von der FF Stainz - zur vollsten Zufriedenheit aller Beteiligten durchgeführt.

In den letzten Jahren musste leider immer wieder festgestellt werden, dass dieses Fahrzeug den hohen Technischen Anforderungen nicht mehr gewachsen war.
Aufgrund dieser Erkenntnis und einer großen anstehenden Reparatur wurde von den Herren HBI Franz Rexeis, BM Martin Gollob sowie LM d. F. Johann Maier und LM Hannes Maier Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Stainz und dem Amt der Steiermärkischen Landesregierung Fachabteilung 7B für Katastrophenschutz und Landesverteidigung unter der Leitung von Herrn Michael Miggitsch und den Referenten für Fahrzeug- und Gerätewesen im Feuerwehrbereich Herr Franz Strohmeier weiters Herr ABI Willibald Wurzinger Landesbauftragter für Feuerwehrtechnik im Landesfeuerwehrverband Steiermark begonnen ein Konzept über ein neues Kranfahrzeug auszuarbeiten. Ziel dieses Konzeptes sollte es sein, alt bewährtes sowie auch Neuerungen einfließen zu lassen um auch in den nächsten Jahren die Einsätze in gewohnter Weise durchführen zu können.

Nach einer Vorbereitungs- und Planungszeit von über zwei Jahre konnte man sich schließlich auf eine Variante einigen. Geplant wurde ein Kranfahrzeug 3 Achsen mit Allrad, sowie der Feuerwehrtechnische Pritschenaufbau mit Geräteschränken, abnehmbaren Gerätekasten und einem am Fahrzeugheck montierten Ladekran. Der Zuschlag für den feuerwehrtechnischen Aufbau konnte nach Verhandlungen an die Firma Schemitsch GmbH in Seiersberg/Graz vergeben werden.

Die Finanzierung erfolgte zum Teil über das Land Steiermark, über die Markt Gemeinde Stainz, und über Eigenmittel der Feuerwehr Stainz. Auf diesem Wege möchten wir uns sehr herzlich für die Unterstützung bedanken.

Am Montag, dem 18. Juni 2007 wurde das Fahrgestell nach Graz
(MAN Werk) überstellt.

FAHRGESTELL:
Aufgrund der Auf- und Einbauten sowie der umfangreichen Ausrüstung wurde als Basis ein 3-Achs Fahrgestell der Type MAN 33.440 / 6x6 / BB
(Euro 4, Allrad und Blattfederung vorne und hinten) mit 440 PS Motorleistung (Höchstgeschwindigkeit 90 km/h, 10518 ccm Hubraum)
und 6 Zylinder Reihenmotor,
ein 16-Gang-Getriebe sowie einen Intarder kombiniert mit einer Motorbremse, gewählt. Das Fahrzeug wurde bei der Firma MAN Nutzfahrzeuge in Graz gekauft und gefertigt.

Das Fahrzeug hat einen Radstand von 3600 + 1400mm und Zwillingsbereifung. Das Führerhaus ist mit einer Luftfederanlage ausgestattet. Weiters verfügt das Fahrzeug über einen zuschaltbaren Allradantrieb, einem Doppel H Schaltgetriebe. Das Fahrgestell ist mit einer Kabine für eine Besatzung von 3 Personen (1:2) vorgesehen.

HÖHE - LÄNGE UND GEWICHT:
Das Fahrzeug hat eine Gesamthöhe von 3820 mm
(höchster Punkt ist das Auspuffrohr), die Länge beträgt 8170 mm, das Gesamtgewicht des Fahrzeuges beträgt 33 to. (20800 kg Eigengewicht)


SEILWINDE:
Die Rahmenseilwinde, Fabrikat Rotzler Treibmatic TR 080/6 (Zugkraft 80 KN), mit Zugrichtung nach vorne ist im Heck unter dem Kran eingebaut. Die Seillänge dieser Winde beträgt 60 m und hat einen Ø von 16 mm. Die Bedieneinheit ist im Bereich des Fahrersitzes angeordnet und ist mit einem Verlängerungskabel ausgestattet.

 

Tragfähigkeit:

11,1

4,9

3,25

2,35

1,78

1,39

1,12

0,95 to

Ausladung:

1,7

4,45

6,25

8,20

10,2

12,3

14,5

16,7 m




LADEKRAN:

Aus Mitteln des Steirischen Katastrophenschutzes wurde ein Funkferngesteuerter Ladekran angeschafft, der als Stützpunktgerät für den Bezirk Deutschlandsberg dient. Aufgebaut wurde der Kran von der Fa. Schemitsch Fahrzeugbau GmbH. in Seiersberg/Graz.

Hierzu einige Daten:
Es handelt sich dabei um einen am Fahrzeugheck aufgebauten PM-Ladekran Typ 27026S (= 27 Meter-Tonnen). Maximale hydraulische Reichweite (6 Ausschübe) 16,7 Meter, Hubkraft auf dieser Distanz 950 kg. Mittels Funkfernbedienung und einer variablen Reduzierung der Arbeitsgeschwindigkeit (bei gleicher Hubkraft) lässt sich der Kran sehr präzise steuern.
Die Abstützung vorne lässt sich 5,10 m und die hinteren Stützen 6,70 m ausfahren.

Zubehör zum Kran:
Rotator, Holzgreifer, Schallengreifer sowie eine Palettengabel, ein Ladekreuz mit 3,5 to. Tragfähigkeit (307 kg Eigengewicht) inkl. Radklammern
und 4 Gurtgehänge an den Teleskopgehänge
(eignet sich ideal zur Fahrzeugbergung) Es besteht auch die Möglichkeit mittels Schnellkupplung einen Arbeitskorb für 2 Personen (Traglast max. 200 kg) mit Pendelsperre für den Kranbetrieb zu nutzen!
Dabei beträgt die Ausladung des Kranes max. 18,1 m. Weiters ist der Kran mit einer Höhen- und Stützkontrolle ausgestattet.

Feuerwehrtechnischer Aufbau :
Der feuerwehrtechnische Aufbau wurde von der Fa. Schemitsch in Zusammenarbeit mit der Fa. Wolf in Gralla (div. Arbeiten an dem Gerätekasten) durchgeführt.

Der Gerätekasten - der Aufbau besteht zur Gänze aus einer Aluminium Konstruktion - ist verwindungsarm am Fahrgestell aufgebaut. Die Geräteraume sind jeweils mit Leichtmetall-Rollladen mit Barlock - Verschluss, staub und wasserdicht, versehen. Zwischen Vorder- und Hinterachse ist links ein Gerätetiefraum im Aufbau integriert, in diesen Gerätekasten befindet sich das 8 KVA Stromaggregat. Geräteräume, Staukästen, und die seitliche Blende sind versperrbar (gleichsperrig) ausgeführt. Zusätzliche Staukästen wurden auch noch im Bereich des Kranes situiert. In diesen Kästen befinden sich das Kran- bzw. Seilwindenzubehör. Bestmöglich ausgenutzt wurde auch die freie Fläche hinter der linken Blende zwischen Fahrerhaus und Aufbau. Dort befindet sich das Ladekreuz und in der Gerätebox die dazugehörigen Radklammern.

Im vordern Bereich des Gerätekastenaufbaus befindet sich der Lichtfluter. Dieser weist eine Höhe von 7,6 m auf. Der Lichtfluter hat eine Leistung von 2000 Watt.

Zur weiteren Ausrüstung gehören unter anderem div. Anschlagmittel (Rundschlingen, Seile, Schäkel usw.), Kabeltrommel und noch einiges mehr.

Abschließend wird angemerkt dass die Realisierung dieses Fahrzeuges nur durch die gute Zusammenarbeit mit dem
Steirischen Landes-Feuerwehrkommando unter der Leitung von Landesfeuerwehrkommandant LBD Albert Kern und seinem Stellvertreter LBDS Gustav Scherz,
dem Bezirksfeuerwehrkommandanten OBR Helmut Lanz und seinem Stellvertreter BR Fritz Reinprecht sowie dem Fahrzeughersteller und dem Bürgermeister Dir. Walter Eichmann und der Markt Gemeinde Stainz möglich war.

Das neue Kranfahrzeug wird im Rahmen des Florianifestes am 4. Mai 2008
seiner Bestimmung übergeben.
Alle Feuerwehren sind dazu recht herzlich Eingeladen!

 

Bericht und Bilder: LM Andreas Maier, FF Stainz