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Katastrophenhilfsdiensteinsatz im Ausseerland

Erstellt von Ferlitsch Hans Jürgen am 14.01.2019

Am späten Nachmittag des 11.01.2019 erfolgte die Anforderung eines Katastrophenhilfsdienstzuges des Bereichsfeuerwehrverbandes Deutschlandsberg zum Schneeeinsatz in die Obersteiermark. Trotz der ungewöhnlich kurzen Vorlaufzeit von nur rund zwei Stunden bis zum Abmarsch war der Zug unter der Leitung des KHD-Kommandanten BR d.F. Dr. Gerald Lichtenegger rasch aufgestellt.

Binnen kürzester Zeit hatten sich rund 90 Kameradinnen und Kameraden für den Einsatz verfügbar gemeldet. Aufgrund der spezifischen Anforderung der Einsatzleitung in Liezen und auch durch die begrenzten Kapazitäten an Quartieren vor Ort war es nicht möglich mit der gesamten zur Verfügung stehenden Mannschaft in den Einsatz zu gehen. So rückte dann kurz nach 18 Uhr die KHD-Einheit des Bereichsfeuerwehrverbandes Deutschlandsberg bestehend aus 54 Mann mit 14 Fahrzeugen von 16 Feuerwehren zum Einsatz ins Ausseerland ab. Gefragt waren vor allem die Spezialisten der Menschenrettung und Absturzsicherung, die beim Räumen von Dächern gesichert zum Einsatz kommen sollten.

Bis in die Obersteiermark erfolgte der Anmarsch des Konvois zunächst problemlos, in Trautenfels bekam man dann allerdings einen ersten Eindruck vom diesjährigen obersteirischen Winterwetter. Beim Ketten anlegen herrschte starker Schneefall, der stürmische Wind sorgte dafür, dass die Schneeflocken mehr waagrecht als senkrecht fielen. Gegen 23.00 Uhr erreichte man dann aber doch das Quartier im JUFA Bad Aussee.

Am nächsten Morgen ging es nach der Begrüßung durch den überörtlichen Einsatzleiter Abschnittskommandant ABI Werner Fischer und den Bad Ausseer Bürgermeister Franz Frosch, die sich erleichtert über die Hilfe von auswärts zeigten, an die Arbeit. Aufgeteilt in drei Gruppen wurden die Dächer von öffentlichen Objekten in Bad Aussee, Altaussee und Grundlsee präventiv vom Schnee befreit, waren doch für die nächsten Tage weitere starke Schneefälle prognostiziert. Gesichert an den Kränen der Feuerwehren Groß St. Florian und Stainz, die zum Einsatz mit ausgerückt waren, oder zum Teil etwas aufwändiger nach Aufbau umfangreicher Seilsicherungen ging es bis zum Einbruch der Dunkelheit ans Werk. Am Abend erfolgte eine teilweise Ablöse durch eigene Deutschlandsberger Einheiten und eine Aufstockung des Zuges auf 68 Mann und 17 Fahrzeuge von 20 Feuerwehren. Bereichsfeuerwehrkommandant LFR Helmut Lanz machte sich an diesem Tag ebenso persönlich ein Bild von den Arbeiten und besuchte seine im Einsatz befindlichen Feuerwehrkameradinnen und Feuerwehrkameraden.

Interessant gestaltete sich der zweite Einsatztag. Geplant war die Räumung des JUFA Hotels in Altaussee. Bevor man allerdings dazu übergehen konnte, waren einige Hürden zu überwinden. So war auf die über Nacht gesperrte Zufahrtstraße eine Lawine abgegangen, die Einsatzkräfte warteten daher zunächst im Quartier die Räumung ab. Zwei weitere Lawinen die auf die Straße abzugehen drohten machten den Anmarsch dann zu einem gefährlichen Unterfangen. Unterstützt wurden die Deutschlandsberger Einheiten an diesem Tag von der Teleskopmastbühne der Betriebsfeuerwehr Sappi Gratkorn, welche auf der Anfahrt zum Einsatzobjekt auch noch in einem Lawinenstrich hängen blieb und nur mit Hilfe des LKW-Kran Groß St. Florian bis zum Einsatzort vorrücken konnte.

Mehr als drei Meter Schnee auf den Gebäuden des weitläufigen Komplexes und Rissbildung im Bauwerk machten allerdings dringend die Räumung der Dächer vor den weiteren prognostizierten Schneefällen erforderlich. Während der Großteil der Mannschaft das JUFA Altaussee räumte waren 16 Helfer mit vier Fahrzeugen aus dem Raum Stainz zur Unterstützung der Einsatzkräfte in Altaussee eingesetzt. Gegen 14.30 Uhr, nach dem Abgang einer weiteren Lawine auf die Zufahrtsstraße und der abermaligen Räumung dieser, rückten die Einsatzkräfte wieder in den Hauptort Altaussee ab. Danach wurde die vom Bürgermeister ausschließlich für die Zu- und Abfahrt der Deutschlandsberger KHD-Einheit freigegebene Straße wieder gesperrt und für das gesamte Gebiet ein behördliches Aufenthalts- und Betretungsverbot ausgesprochen. Der Altauseer Bürgermeister Gerald Loitzl und auch die anwesende Vizebürgermeisterin ließen es sich nicht nehmen den Deutschlandsberger Einsatzkräften persönlich für ihren Einsatz zu danken. Nachdem sich die direkt in Altaussee eingesetzten Kameradinnen und Kameraden dem Zug angeschlossen hatten trat man geschlossen die Heimreise in die Südweststeiermark an.

Alle eingesetzten Katastrophenhilfsdienstkräfte aus dem Bereichsfeuerwehrverband Deutschlandsberg bedanken sich an dieser Stelle für die besonders kameradschaftliche Aufnahme und die exzellente Versorgung im Ausseerland und wünschen den Betroffenen Alles Gute!

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