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Baustelle Koralmtunnel: Feuerwehr und Rettung trainierten Brand in der Kiesaufbereitungsanlage

Erstellt von Thomas Stopper am 09.12.2015

Es ist Freitag kurz vor 17:00 Uhr als in der Sicherheitszentrale der Tunnelbaustelle Leibenfeld über das Notruftelefon ein Alarm eingeht: "Brand in der Kiesaufbereitungsanlage KAT2, mehrere verletzte Personen". Bereits wenige Minuten nach der Alarmierung treffen die ersten Feuerwehr- und Rettungsfahrzeuge bei der Einsatzzentrale am Baustellengelände ein.
Hier gibt es auch erste genauere Informationen über das Ausmaß des Unglücks. Aufgrund der Schadenslage war schnell klar, den Einsatzstab hochzufahren. Dieser diente als Kommunikations- und Unterstützungszentrale für den Einsatzleiter der Feuerwehr ABI Josef Gaich, dem Einsatzleiter des ÖRK, Bezirksrettungskommandant Herbert Palfner, dem betrieblichen Einsatzleiter der ARGE-KAT2 Bauleiter Robert Uschan und dem Vertreter der ÖBB Dietmar Schubel. Dann geht es Schlag auf Schlag.
Durch die starke Verrauchung nach dem Förderbandbrand und die deformierte Tragwerkskonstruktion ist eine Rettung der verletzten Personen nur erschwert möglich. Deshalb wird zusätzlich auch die Drehleiter der Stadtfeuerwehr Deutschlandsberg nachgefordert. Ein Arbeitnehmer muss über die Kiesbox abgeseilt werden, die zweite verletzte Person wird mittels Drehleiter der FF Deutschlandsberg gerettet. Im Laufe der Bergungsmaßnahmen kommt eine weitere Person unter die Ladeschaufel eines Radladers zu liegen, die wegen eines technischen Defekts nicht mehr bewegt werden kann. Hier wird seitens der Feuerwehr hydraulisches Rettungsgerät und Hebekissen zur Rettung eingesetzt.
Um die Einsatzleiter und den Einsatzstab entsprechend zu fordern, gab es sogar ein eigenes Übungs-Drehbuch mit mehr als 40 Einspielungen und Aufgaben, die per Telefon oder vor Ort im Laufe der Übung eingespielt wurden. Auch ein Medienvertreter war vor Ort und musste entsprechend betreut werden. "Wir müssen mit solch einer Situation immer rechnen, darum brauchen wir das Training", heißt es vom Einsatzleiter der Feuerwehr, ABI Josef Gaich und der Sicherheitsbeauftragte im Bereich der Tunnelbaustelle Sepp Frießnegg ergänzt: "Ein derartiges Schreckensszenario trifft Mitarbeiter und Einsatzkräfte jedoch nicht unvorbereitet, da mehrmals im Jahr derartige Übungen am Baustellengelände mit dem Ziel stattfinden, im Vorhinein festgelegte Vorgaben und Maßnahmen bei einem eventuellen Ernstfall zu erreichen".                            

Insgesamt waren an der Übung 55 Personen von den Feuerwehren Hollenegg, Hohlbach-Riemerberg, Rettenbach und Deutschlandsberg, des Roten Kreuzes Deutschlandsberg, der Polizei, sowie Mitarbeiter von KAT2, KAT3 und Vertretern der ÖBB beteiligt.

Text/Fotos: Herbert Krainer