24-Stunden-Übung der Feuerwehrjugend des Abschnittes 4
Erstellt von Ferlitsch Hans Jürgen am 16.10.2012
Bestens vorbereitet hatten die Verantwortlichen der Feuerwehrjugend des Feuerwehrabschnittes 4, unter der Leitung von HBM Franz Rosmanitz, die schon zur Tradition gewordene und von den Jugendlichen fieberhaft herbeigesehnte 24 Stunden Übung im Rüsthaus St.Martin. Man konnte die Spannung bei den Jugendlichen förmlich riechen, als sie von den Jugendbetreuern am Freitag dem 12. Oktober abends, zum Treffpunkt in das Rüsthaus St.Martin gebracht wurden.

Aufbau der Schlafstelle im Rüsthaus, sich mit Freunden treffen, gemeinsam Abendessen, Pizza vom Feinsten, Feuerwehruniform, jede Menge Einsatzfahrzeuge, einfach Action pur. Und die geheimnisvolle Frage, was werden wir heute Abend noch Beüben und vor allem wann!
Nun, zuerst einmal die Meldung an den Abschnittsjugendbeauftragten HBM Franz Rosmanitz, dann an ABI Erich Schipfer, dann noch Belehrungen, hatte man doch schon alles beim Zeltlager, aber was sein muss, dass muss halt sein.
Was sagte der Abschnittsjugendwart: „Handyverbot, wenn jemand nicht gehorcht; eine strengere Strafe gibt es gar nicht. Dabei konnte man schon die angelieferte Pizza riechen, endlich hört man das Kommando „Abtreten“.
Nichts wie hinein ins Rüsthaus und einmal ordentlich futtern. Vom Schlafen nach dem Abendessen kann aber keine Rede sein, es kann ja gleich im nächsten Moment der Alarm ausgelöst werden. Wenn nur diese Geheimnistuerei nicht wäre, keiner sagt einem wenn es endlich los gehen soll.
Bis 9.00 Uhr abends warten, dann endlich Alarm! Adrenalin pur, Übungsannahme ein Forstunfall: Ein Forstarbeiter wurde unter einem Traktor eingeklemmt.
Auf in die Feuerwehrfahrzeuge und ab zum Einsatzort bei der Sulmbrücke. Die Unfallstelle wird durch starke Scheinwerfer beleuchtet, die aktiven Feuerwehrmänner erklären und zeigen wie man all das technische Gerät richtig einsetzt, arbeiten dürfen wir dann selbst. Alles in Ordnung, Verletzter versorgt, Traktor mit Greifzug geborgen, ab ins Rüsthaus, Nachtruhe.


Es ist 11.00 Uhr nachts, Alarm. Schon wieder ein Unfall, diesmal in St.Peter, na dann nichts als wieder hinein in die Einsatzfahrzeuge und ab ins nächtliche St.Peter. Absichern der Unfallstelle, Aufbau eines doppelten Brandschutzes, Poly-Löschanlage und Feuerlöscher, sogar die Windschutzscheibe wird mit dem „Glasmaster“ herausgeschnitten; was es nicht alles bei der Feuerwehr gibt! Man erklärt uns am Unfallort, wie man mit Rettungsschere und Spreizer hantiert, einige dürfen schon ordentlich zupacken. Nach 20 Minuten ist das Auto in Einzelteile zerlegt, tolle Sache so eine Blechschere, wenn sie nur nicht so schwer wäre, aber in ein paar Jahren haben wir schon mehr Kraft in den Ärmeln. Aber jetzt sind wir alle geschafft und wollen uns doch ein wenig aufs Ohr hauen.


6.30 Uhr, das gibt`s ja gar nicht, gerade erst eingeschlafen und schon wieder was los. Müllcontainer Brand in Sulmeck-Greith, hört sich gut an, da können wir einmal Schläuche und Strahlrohr in die Hand nehmen. Also ab nach Gasselsdorf, aber was soll das; zuerst eine Einsatzleitstelle errichten, nebenbei wird schon der Müllcontainer gelöscht, aber das Feuer droht auf die Gerätehalle überzugreifen, also wird mit 4 C Rohren der Brand bekämpft. Wenn nur das Wasser um diese Zeit nicht gar so naß und kalt wäre.
Eine Zubring Leitung vom Hydranten muss auch noch hergestellt werden, aber dann ist Schluss mit Lustig, ab ins Rüsthaus und vor dem Frühstück ein wenig Waschen und sauber machen. Na, wenigstens wird unsere nächtliche Schufterei mit einem ordentlichen Frühstück belohnt. Ein bisschen Small Talk bei Kakao, Butter Brot mit Marmelade, aber was wird der heutige Tag noch bringen?

Bereits um halb 9.00 Uhr wird ein Heustadlbrand gemeldet, den spielende Kinder in Otternitz verursacht haben. Gottseidank nicht einer von uns! Also ab nach Otternitz, wo uns mitgeteilt wird, dass sich die Kinder noch im Dachboden befinden. Also jetzt wissen wir schon was zu tun ist; Einsatzleitung aufbauen erster Trupp, der zweite Trupp einen Löschangriff mit dem Hochdruckrohr, ein weiterer Trupp muss das Nebengebäude schützen, ein vierter Trupp darf sich mit schweren Atemschutz ausrüsten und ein fünfter Trupp versucht über einen Leiterweg die eingeschlossenen Kinder zu retten.

Unsere gut geschulten Betreuer haben alle Hände voll zu tun, um uns in unserer Euphorie zu bremsen und überall für die nötige Sicherheit zu sorgen.
Später wird uns im Rüsthaus noch durch die Sanitätsbeauftragten erklärt, wie wichtig eine Ausbildung als Feuerwehrsanitäter ist und wie verunfallte Personen aus einem Fahrzeug zu retten sind. Kaum zu glauben, wie schnell die Zeit vergeht, schon halb zwölf, der Hunger macht sich bemerkbar. Bereits gestern durften wir unser Mittagessen für heute selbst bestimmen. Einmal dürfen Sie raten! Wienerschnitzel mit Pommes, klar, was sonst. Nach dem von unseren Feuerwehrköchen köstlich zubereiteten Mittagessen, wurde uns noch die Wärmebildkamera und die richtige Bedienung von Feuerlöschern gezeigt. Am späten Nachmittag besuchten uns die Eltern, wobei auch sie einen Einblick in unsere Ausbildung nehmen durften. Den Abschluss dieser 24 Stunden Übung bildete eine gemeinsame Jause mit den Ausbildnern und den Eltern, bevor die Heimfahrt angetreten wurde. Dem gesamten Ausbildner Stab, im Besonderen dem Abschnittsjugendwart HBM Franz Rosmanitz und seinem Stellvertreter BM Christian Lipp, sei auf diesem Wege für die Ausarbeitung und Mühewaltung ein aufrichtiges Danke gesagt, haben wir doch wieder viel neues dazugelernt um später einmal richtig und zielführend helfen zu können.
Bilder: EBI Franz Fröhlich, Presse-Beauftragter Abschnitt 4