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Feuerwehrübung im Wohnbereich der Koralmtunnel Baustelle
Erstellt von Ferlitsch Hans Jürgen am 01.10.2012
Acht Feuerwehren, das Rote Kreuz und Mitarbeiter von Steweag/Steg versuchten am 29.09.2012 gemeinsam die gestellten Übungsvorgaben zu lösen. Ausgearbeitet und koordiniert wurde diese Übung von der FF Hollenegg unter HBI Gottfried Pöschl in Zusammenarbeit mit der Abschnittsführungsebene.
An der Tunnelbaustelle im Bereich Leibenfeld zwischen Hollenegg und Deutschlandsberg wird seit einigen Jahren intensiv gearbeitet. Damit füllt sich auch der aus Containern errichtete Wohnkomplex immer mehr, derzeit sind rund 260 Arbeiter darin untergebracht. Die Feuerwehren des Abschnittes 5 (Hollenegg, Rettenbach, Trag, Schwanberg, Hohlbach-Riemerberg, Grünberg-Aichegg, Garanas, Gressenberg) nutzten daher die Gelegenheit und übten gemeinsam mit dem Roten Kreuz den Ernstfall im Tunneldorf. Ausgangspunkt für die Übung war ein Brand im Obergeschoss der Wohncontainer, zu dem die Freiwilligen Feuerwehren Hollenegg und Rettenbach und das Rote Kreuz nach Alarmplan alarmiert wurden.
Beim Eintreffen am Wohnkomplex stellte der Einsatzleiter der FF Hollenegg OBI Daniel Hötzl fest, dass nicht nur dichter Rauch aus den Fenstern drang, sondern laut Zeugenaussagen auch mehrere Personen eingeschlossen wurden. Die erste Tätigkeit des Einsatzleiters der Feuerwehr war es aufgrund der Schadenslage Abschnittsalarm für die Feuerwehren auszulösen und weitere Einsatzkräfte des Roten Kreuzes anzufordern. Entsprechend der neuen Einsatzlage wurden nun die Aufgaben vom Abschnittsführungsstab mit Einsatzleiter Abschnittsfeuerwehrkommandant ABI Josef Gaich übernommen, welcher sich wiederum mit dem in Zwischenzeit ebenfalls eingetroffen Einsatzleiter vom Roten Kreuz Markus Resch abstimmte.
Konnte man anfangs dank der vielen verfügbaren Helfer relativ rasch mit dem Löschangriff und der Bergung der eingeschlossenen Personen, welche in weiterer Folge dem Roten Kreuz mit Notarzt Dr. Gerhard Fromm und seinem Team zur Erstversorgung übergeben wurden, beginnen, hatte sich die Lage nach Einspielung weiterer Folgeschäden rasch zugespitzt. So galt es für die Einsatzkräfte unter anderem einen Verkehrsunfall bei einer Trafostation mit herunterhängenden Freileitungsdrähten zu beherrschen. Hier war vor allem Besonnenheit bei der Durchführung der Bergung vorrangig und unbedingt die Freischaltung durch die Mitarbeiter des EVU abzuwarten. Ein gerade in hektischen Realeinsätzen für die eigene Sicherheit notwendiger Schritt, wie Ernest Reiner von der Steweag/Steg anhand von praxisnahen Beispielen erläuterte. Doch damit war an diesem Tag noch nicht Schluss, für die Helfer von Feuerwehr und Rettung galt es noch verletzte Personen vom Balkon eines benachbarten Hauses und vom Dach eines Wohncontainers zu bergen.
Als nach knapp eineinhalb Stunden auch der letzte vermisste Arbeiter aus seiner misslichen Lage unter einem Staplerfahrzeug gerettet wurde, konnten die Einsatzkräfte beginnen ihre Gerätschaften zu versorgen und die Einsatzführung ihre Erkenntnisse für die Abschlussbesprechung zu ordnen und dokumentieren. Das Ziel dieser ersten derartigen Übung in diesem Bereich der Baustelle, nämlich neue Erkenntnisse für einen eventuellen Ernstfall zu sammeln, wurde laut ABI Josef Gaich eindeutig erreicht.
Bei der Schlussbesprechung bedankte sich ABI Josef Gaich bei den mehr als 70 Übungsteilnehmern für die Bereitschaft zur Mitarbeit an dieser aufschlussreichen Übung. Ein besonderer Gruß erging an die Übungsbeobachter und Ehrengäste OBR Helmut Lanz, ABI Karlheinz Hörgl, an die Bauleiter des KAT 2 Michael Hauk und Andreas Lange, Brandschutzbeauftragten Theodor Grandegger und den Sicherheitsbeauftragten im Baustellenbereich Sepp Frießnegg ,der gleichzeitig auch die Gemeinde Hollenegg vertrat sowie den Hausmeister des Wohnkomplexes Walter Kiefer. Seitens des Roten Kreuzes begrüßte er den EL Markus Resch und den NA Dr. Gerhard Fromm sowie die Vertreter der Steweag mit Ing. Hubert Rothschädl und Ernest Reiner. In diesem Zusammenhang wurde insbesondere das ruhige und zielgerichtete Vorgehen und das gute Zusammenspiel zwischen Rettungsdienst und Feuerwehr gelobt.
Im Anschluss daran gab es für alle Beteiligten in der Werkskantine Gulasch und Getränke, welche in dankenswerter Weise von der Gemeinde Hollenegg und den Gastro- Betreibern Schweighofer und Polzhofer OEG übernommen wurden.
Text/Fotos: Herbert Krainer
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